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Fleisch ist mein Gemüse! Im Zululand werden Rind, Schwein und Lamm in allen Variationen verzehrt, als Salat gibt es eventuell etwas Hühnchen dazu. Seit wir hier leben, haben wir so einiges probiert. Hier die – nun ja – interessantesten Menüoptionen im Zululand. Nachkochen nur bedingt empfohlen.

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1. Finger Braai

Wenn südafrikanische Männer um den Braai herumstehen, wird ausschliesslich mit den Fingern gegessen. Filet, Rumpsteak, Prime Rib, Boerewors: Der Braai-Master grillt, schneidet das fertige „Chow“ (=Essen) in handliche Stücke und serviert es mit grobem Salz und einem kleinen Haufen Chilisosse auf einem Holzbrett. Idealzustand: Aussen knusprig, innen roh. Schmeckt ziemlich lecker. Dazu gibt es: Nichts!

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2. Puthu, Samp und Inyama

Puthu, der traditionelle Maisbrei der Zulus, wird zu jeder klassischen Mahlzeit serviert. Zum Frühstück gibt es ihn in flüssiger Form mit Milch und Zucker. Wenn er so fest ist, dass er mit den Fingern gegessen werden kann, nennt er sich Stiff Pap. Samp sind Klumpen aus Maismehl, die weichgekocht und dann mit roten Bohnen, Zwiebeln, Chili, Zitronensaft und Salz serviert werden. Ausserdem muss natürlich inyama (=Fleisch) auf dem Tisch stehen: Gekocht, gebraten, als Curry. Gerne mit Knochen.

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3. Bunny Chow

Der typische Snack für die Gegend um Durban hat seinen Ursprung in der riesigen indischen Community. Ein Viertel eines Weissbrotlaibs wird ausgehöhlt und mit unterschiedlichen Currys gefüllt. Beliebt sind Lamm-, Rinder- oder Bohnencurry. Nach einem Bunny Chow kann man sich als Mitteleuropäer erst einmal eine Stunde hinlegen.

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4. Biltong

Eine der bekanntesten südafrikanischen Spezialitäten ist Biltong. Luftgetrocknetes, mit Gewürzen oder Chili verfeinertes  Fleisch, das man als Snack knabbert. Meistens Beef, manchmal aber auch „Game Meat“ wie Eland-Antilope, Zebra, Kudu oder Springboek. Muss man probiert haben.

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5. Lamb Roast

Ein Running Gag mit Freunden in Eshowe: „You crazy Germans don’t like lamb?“ Irgendwann wurde bei einem der vielen Fundraiser ein komplettes Lamm verlost. Wir kauften Tickets, erwähnten aber, dass wir das Lamm im Fall eines Gewinns nicht haben wollen, weil wir es gar nicht so gerne essen. Seitdem wurden wir mehrfach zum Dinner eingeladen. Auf dem Menü steht immer: Lamb roast. Das mag doch jeder!

6. Skilpadjies und Usu

Gab es noch nicht oft, schmeckt aber lecker. Und jetzt kommt’s: Skilpadjies ist Leber vom Lamm, die mit Koriander, Zwiebeln, Salz und Worcestersauce gemixt und anschliessend zu einem Ball geformt wird. Dann wird das Ganze mit Nierenfett umhüllt und auf dem Braai knusprig gebraten. In der Zulu-Variante heissen Innereien aller Art übrigens Usu und gelten als Delikatesse (siehe Topf). Für europäische Mägen definitiv nicht zu empfehlen.

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7. Biryani-Reis

Der indische Einfluss im Zululand. Biryani-Reis gibt es in tausend Varianten, aber Rosinen, Zimt und Kreuzkümmel sind fast immer dabei. Hierzulande peppt man ihn gerne noch mit Gemüse und (natürlich) Rinder- oder Hühnchenfleisch auf. Lean’s Lieblingsessen, wenn die Nanny kocht.

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8. Amadumbe & Spinach

Amadumbe kannten wir nicht, bevor wir hierher kamen. Eine bestimmte Art der Süsskartoffel und ein Grundnahrungsmittel im Zululand. Das als Spinach verkaufte Gemüse ist sicher mit dem in Europa bekannten Spinat verwandt, schmeckt aber eher wie Mangold. Beides gehört zu den beliebtesten Beilagen.

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9. Milk Tarte und Malva Pudding

Diese südafrikanischen Nachspeisen sind wirklich sehr lekker! Milk Tarte sind Teigförmchen, die mit einer Milch-Crème gefüllt und mit Zimt bestreut werden. Malva Pudding (siehe Bild) ist ein weicher, nasser Kuchen mit karamell-artigem Geschmack. Was man wissen sollte: Pudding ist in Südafrika nicht gleich Pudding, sondern das gebräuchliche Wort für Dessert.

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10. Amazi und Utshwala

Der Mensch lebt nicht vom Essen alleine. In der Zulu-Kultur gibt es zwei traditionelle Getränke, die nicht unbedingt jedermanns Geschmack sind. Amazi ist eine joghurt-ähnliche, saure Milch, die ein bisschen wie das türkische Ayram schmeckt. Utshwala ist Zulu-Bier, das traditionell von Frauen aus fermentierter Hirse hergestellt wird. Trinken dürfen es dann die Männer. Vorher wird allerdings der erste Schluck bzw. der Schaum auf den Boden gegossen. Als Opfer für die Ahnen.

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Text & Fotos: fuexxe

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