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Auch das ist Suedafrika: In den letzten Tagen waren wir vom Pech verfolgt. Murphy’s Law hat geballt zugeschlagen – und uns klar gemacht, wie abhaengig wir von „Sachen“ sind. Vielleicht ist es hier sogar besonders schwierig, weil es nicht leicht ist, Ersatz zu finden. Bis die Scherben zusammengekehrt sind wird es jedenfalls noch ein bisschen dauern.

#Breakiedownie 1, Samstag:

Wir standen auf einem Parkplatz in Richards Bay, als unser Auto ploetzlich nicht mehr anspringen wollte: Batterie leer! Das kann schon mal passieren, aber trotzdem steht man bloed da, in einer fremden suedafrikanischen Stadt, kurz vor der Daemmerung, mit einem hungrigen Kind auf dem Ruecksitz. Gut, dass wir schnell jemanden von der Roadside Assistance erreicht haben – jetzt wissen wir, warum wir (im Gegensatz zu 80 Prozent der suedafrikanischen Autos) eine teure Versicherung abgeschlossen haben. Jedenfalls erklaerte uns der freundliche Zulu-Mann, dass die Originalbatterie schon Altertumswert hat, und gab uns Starthilfe. Nur: Hatten wir nicht beim Autokauf eine neue Batterie versprochen bekommen? Unser Lieblingsautoverkaeufer Juan meinte, das sei wohl von den Jungs in der Werkstatt vergessen worden. No problem! Ausser TiA faellt einem da nichts mehr ein. Wenn keine anderen Antworten mehr funktionieren, sagt man hier naemlich: This is Africa!

#Breakiedownie 2, Sonntag:

Ein ziemlich stuermischer Tag. Kein Problem, ohne Auto (#Breakydownie 1) machen wir eben einen Spaziergang im Regen, um unseren Raeuber-Hotzenplotz-suechtigen Sohn auszulueften. Den Computer lief, als wir raus sind. Als wir zurueckkamen, ging gar nichts mehr – der Laptop hat einen Totalcrash erlitten, vermutlich durch einen kurzen Stromausfall aka Load Shedding aka Kurzschluss. Die Festplatte ist im Eimer, und mit ihr alle Texte, Fotos und Videos der letzten Wochen und Monate, die nicht in der Cloud lagen. Eine niederschmetternde Nachricht. Wir trauern um ein Stueck unseres Lebens auf Fotos. Und deshalb gibt es heute auch keine schoenen Bilder zu sehen.

#Breakiedownie 3, Montag & Dienstag:

Dieses Mal mussten nur der Wasserkocher und das Buegeleisen dran glauben. Es gibt Schlimmeres. Wobei: So langsam beschleicht uns das Gefuehl, dass ein Sangoma uns verhext hat. Vielleicht stimmt aber auch nur irgendwas mit unseren Steckdosen nicht. Oder es ist Zufall. Wobei: Die Brotmaschine ist schon seit laengerem kaputt, der Toaster ist durchgeschmort, und einer der Umstecker hat sich in der Steckdose zu Brei verformt. Alles in allem schon eine seltsame Haeufung der Zusammenbrueche in diesem Haus.

#Breakiedownie 4, irgendwann in den letzten Tagen:

Da will ich mich nicht lumpen lassen. Mitten im Chaos ist auch noch meine Brille verloren gegangen. Ich verliere also langsam die Uebersicht – scheint, als waere das ein Fall fuer Nico Strauss, Optometrist, Eshowe, South Africa. Aber erst, wenn das Auto wieder funktioniert. Hoffentlich sind die Tage des Sangoma-Zorns bald vorbei und wir koennen wieder zur Tagesordnung zurueckkehren. Eigentlich geht es uns naemlich immer noch ganz gut! Und beim naechsten Mal gibt es dann auch wieder Fotos.

 

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